Behandlungsspektrum

Vorwort

Jeder Befund eines Patienten ist individuell und bedarf einer eingehenden Untersuchung. Wird im Laufe der Erstvorstellung in unserer Praxis ein Behandlungswunsch und oder eine Behandlungsnotwendigkeit festgestellt, folgt die Beratung hinsichtlich der verschiedenen möglichen Therapieformen. Die schlussendliche Therapie entscheiden selbstverständlich Sie. Dabei stehen wir Ihnen beratend zur Seite.
 
Eine genaue und seriöse Beratung über die Vor- und Nachteile der verschiedenen Behandlungsoptionen kann immer nur nach einer genauen Befundung Ihrer individuellen Gesamtsituation erfolgen. Dazu gehören die Abklärung der allgemeinen und speziellen Anamnese, die klinische intra- und extraorale Begutachtung und die Befundung der notwendigen Röntgenunterlagen.
 

Oralchirurgie

Der Begriff Oralchirurgie umfasst alle chirurgischen Eingriffe in der Zahnheilkunde. Dazu gehören klassische Eingriffe wie die operative Entfernung von Weisheitszähnen, Wurzelresten oder zerstörten bzw. abgebrochenen Zähnen. Die Behandlung von chronisch apikalen Parodontitiden mittels Wurzelspitzenresektion, die Freilegung von retinierten Zähnen für die kieferorthopädische Einstellung, aber auch sämtliche weichgewebschirurgische Operationen können unter diesem Oberbegriff geführt werden. Letztlich ist auch die Implantologie, inklusive aller notwendigen verändernder Maßnahmen am Knochen und an der Schleimhaut, ein Teilgebiet der Oralchirurgie.
 
Wir bieten Ihnen in unserer Praxis das gesamte Spektrum der zahnmedizinischen Chirurgie.
 

Implantologie

Die Implantologie ist ein Teilgebiet der Zahnheilkunde und beschreibt die Lehre vom „Einpflanzen“ körperfremder Materialien mit dem Ziel der verträglichen Einheilung in den Körper. Dabei soll das eingebrachte Implantat als Zahnwurzelersatz fungieren, sei es, um z.B. mit der Aufnahme einer Krone eine Einzelzahnlücke zu schließen, als Brückenpfeiler oder gar im Rahmen einer großen aufwändigen prothetischen Versorgung als stabilisierender Pfeiler zu dienen. Zu vergleichen ist das Implantat am ehesten mit einer Hohlschraube, ähnlich einem Dübel. Das Außengewinde sorgt für die Verankerung und den Halt im Kieferknochen. Das Innengewinde des Implantates ermöglicht es, z.B. eine Krone, eine Brücke oder eine der vielfältigen Mesostrukturen für die Verankerung eines umfangreichen Zahnersatzes zu befestigen. Die Möglichkeiten und das Einsatzgebiet der zahnärztlichen Implantologie sind heutzutage schier grenzenlos.
 
Für die Auswahl der geeigneten Therapie steht natürlich Ihr konkreter Wunsch nach einem individuellem Behandlungsergebnis genauso im Fokus, wie potentiell limitierende Faktoren. Dazu können allgemeinanamnestische Risikofaktoren oder mangelndes Knochenangebot zählen.
 
Die wichtigsten Vorteile dentaler Implantate auf einen Blick:

- Hoher Kaukomfort und Gefühl von „eigenen Zähnen".

- Natürliche Ästhetik: wie bei einem natürlichen Zahn „wächst" die Krone aus dem Zahnfleisch, es gibt daher keine sichtbaren Klammern von herausnehmbaren Zahnersatz oder frei schwebende Brückenglieder.

- Schutz von gesunden Zähnen: Nachbarzähne müssen nicht beschliffen und damit potentiell geschädigt werden.

- Implantate halten den Kieferknochen an Ort und Stelle, da sie den umliegenden Knochen funktionell belasten. Die Kieferkammstruktur und damit auch das Weichgewebe werden in Ihrer dreidimensionalen Struktur erhalten.

- Stabilität + Sicherheit bei herausnehmbaren Zahnersatz = Mehr Lebensqualität.

 

Paradontologie

Die Parodontologie beschreibt die Lehre von der Diagnose und der Therapie der Erkrankungen des Zahnhalteapparates. Zum Zahnhalteapparat, dem Parodontium, werden das Zahnwurzelzement, die den Zahn (fest-)haltenden Kollagenfasern, der umgebende Kieferknochen und das angrenzende Zahnfleisch, die Gingiva, gezählt. Dabei ist die Diagnose Parodontitis nicht einfach zu stellen. Erhöhte Blutungsneigung der Gingiva, ein Rückgang des Kieferknochens oder z. B. beginnende Zahnlockerung können Zeichen einer manifestierten Parodontitis sein. Da diese Erkrankung oft schleichend und völlig schmerzfrei voranschreitet und meist erst die größer werdenden „schwarzen Löcher" zwischen den Zähnen als beunruhigend gewertet werden, die wiederum durch den Verlust der Zahnfleisch-Papille entstehen, gilt es der allgemeinen Vorsorgeuntersuchung und dabei der stetigen Kontrolle der Mundhygiene besonderer Aufmerksamkeit zu schenken.
 
Wird eine parodontale Destruktion festgestellt, sollte mit der Behandlung zielgerichtet begonnen werden, um einen weiteren Verlust des Zahnhalteapparates zu stoppen oder zumindest ein weiteres Voranschreiten zu verlangsamen. Dabei kommt der mechanischen Kürettage und Reinigung der betroffenen Wurzeloberflächen eine besondere Bedeutung zu und bildet den Kern einer jeden Parodontitis-Behandlung. Um das Behandlungsergebnis zu verbessern, kann die Notwendigkeit bestehen, zusätzlich lokal Antibiotika zu applizieren und oder die Anzahl der Bakterien in den Zahnfleischtaschen photodynamisch mittels Laser zu reduzieren.
 
Das Auffüllen von vertikalen Knochendefekten, die Behandlung mit Schmelzmatrixproteinen, mit oder ohne Verwendung von Membranen, die Deckung von freiliegenden Zahnwurzeloberflächen (Rezessionsdeckung), aber auch sämtliche chirurgische Maßnahmen zur Optimierung oder Wiederherstellung einer ansprechenden Rot-Weiß-Ästhetik sind letztlich Teilgebiete der Parodontaltherapie.
 
Eine durchgeführte Parodontaltherapie erfordert in der Folge zwingend engmaschige Kontrollen des Patienten, um den Befundverlauf mittels erhobener Indizes zu dokumentieren. Zu dieser so genannten unterstützenden Parodontitistherapie (UPT) gehört neben der professionellen Zahnreinigung auch die Instruktion zur optimalen häuslichen Mundhygiene und die permanente (Re-)Motivation. Abhängig von der jeweiligen Gesamtbefund-Situation, sollte diese oben beschriebene UPT in einem individuellen Recall-Intervall durchgeführt und wiederholt werden.
 

Endodontie

Endodontie wird wörtlich als „Lehre von dem Zahninneren“ übersetzt und meint alle Behandlungsmaßnahmen, die das Ziel verfolgen, einen entzündeten Zahn zu erhalten. Die Ursachen für eine Entzündung des Zahninneren, auch Pulpa genannt, können vielfältig sein: Eine ausgedehnte Karies, die schon große Teile des ursprünglich gesunden Zahnes demineralisiert und zerstört hat, ist die Hauptursache für eine solche Pulpitis. Aber auch Zahnfrakturen und Traumata jedweder Art können einen Zahn irreversibel schädigen und eine Therapie des Endodonts zwingend erforderlich machen.
 
Diese so genannte Wurzelkanalbehandlung umfasst auf der einen Seite die Aufbereitung und auf der anderen Seite die anschließende Füllung des Wurzelkanalsystems - immer mit dem Ziel, den erkrankten Zahn, dessen Pulpa entweder vital, aber irreversibel entzündet ist, oder devital, also abgestorben ist, zu erhalten.
 
Zu der mechanischen Aufbereitung mit speziellen hoch-flexiblen Feilen gehört auch die chemische Aufbereitung des Endodonts. Dies geschieht mittels desinfizierenden Spüllösungen, die eine Keimreduktion bis tief in die Kanalverzweigungen erzielen sollen. Um deren Wirkung weiter zu verstärken, können diese Spüllösungen mittels graziler Ultraschallspitzen aktiviert werden.
 
Damit die Wurzelkanalbehandlung mit der Füllung des erfolgreich aufbereitenden endodontischen Systems abgeschlossen werden kann, müssen die Längen der Wurzelkanäle exakt über eine elektrometrische und oder röntgenologische Bestimmung ermittelt werden. Ziel ist ein bakteriendichter und permanenter Verschluss des Wurzelkanalsystems.
 
Schwerwiegendere und umfangreichere Erkrankungen des Endodonts können ein Übergreifen der Entzündung auf die umliegenden Strukturen bewirken und so evtl. eine alleinige konservative Therapie mittels klassischer Wurzelkanalbehandlung für nicht mehr ausreichend und zielführend erscheinen lassen. In solchen Fällen kann es erforderlich sein, eine Wurzelkanalbehandlung mit einer chirurgischen Intervention zu kombinieren. Bei einer Wurzelspitzenresektion würde dann der untere Anteil der Wurzelspitze mitsamt des Entzündungsprozesses entfernt und zusätzlich eine Wurzelfüllung von unten, also retrograd, gegen den verbliebenen Wurzelanteil eingebracht.
 

Prophylaxe

Auch wenn im Rahmen der professionellen Zahnreinigung (PZR) unschöne Verfärbungen durch z.B. Nikotin, Kaffee oder Rotwein entfernt werden, stellt die PZR in erster Linie eine medizinische Behandlung dar. So hilft die regelmäßige Durchführung einer PZR, das Risiko für die Entstehung einer Karies und die Entstehung einer Parodontitis zu minimieren und ermöglicht so die Gesunderhaltung des gesamten Kauorgans. Wie oft eine PZR durchgeführt werden sollte, hängt von der individuellen Patientensituation ab.
 
Vor einem geplanten Eingriff reduziert eine PZR die Keime in der Mundhöhle signifikant und beugt so einer Wundheilungsstörung effektiv vor.
 

Sedierung

Sind Sie Angstpatient oder steht Ihnen vielleicht eine größere aufwändige Behandlung bevor? Es gibt Indikationen, die eine Sedierung sinnvoll oder sogar notwendig machen.
 
Wir bieten Ihnen die Möglichkeit einer leichten oder moderaten Sedierung an. Dafür verwenden wir die Lachgas-Inhalations-Sedierung, entweder alleine oder bei Bedarf in Kombination mit einer zusätzlichen Gabe eines Sedativums über einen i.-v. Zugang. Dadurch kann das Bewusstsein unterschiedlich stark gedämpft werden, so dass der eigentliche Eingriff nur noch „aus der Ferne" wahrgenommen wird. Im Gegensatz zur klassischen Vollnarkose, ist dies ein sehr schonendes und komplikationsarmes Verfahren. Bei der alleinigen Lachgassedierung sind Sie unmittelbar nach dem Eingriff wieder fahr- und geschäftstüchtig. Ein weiterer angenehmer Vorteil: Sie müssen nicht nüchtern zum Termin erscheinen.
 

Digitales Röntgen, DVT

Ebenso wie die gesamte Praxis, ist auch die Röntgeneinrichtung voll digitalisiert. Der große Vorteil ist die schnellere Verfügbarkeit der Bilder und die geringere Strahlenbelastung im Vergleich zum analogen Röntgen. Die rechtfertigende Indikation für eine röntgenologische Untersuchung stellt eine konkrete - je nach Patient und Befund geartete - klinische Fragestellung.
 
Oft reicht eine 2-dimensionale Aufnahme aus, um zusammen mit der speziellen Anamnese und dem klinischen Befund eine sichere Diagnose stellen und eine Behandlung durchführen zu können. Wann immer allerdings ein größeres Detailwissen benötigt oder sogar zwingend erforderlich ist, bietet die digitale Volumentomographie (DVT) die Möglichkeit, die anatomischen Strukturen im Kopf-Hals-Bereich auch tatsächlich 3-dimensional abzubilden. Im Vergleich zum CT, der Alternative, wenn es um die 3-dimensionale Darstellung von knöchernen Strukturen geht, ist die Strahlenbelastung für den Patienten deutlich reduziert.
 
Die Haupteinsatzgebiete des DVTs in der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde :
- Planung und Umsetzung in der Implantologie

- umfangreiche Knochen-aufbauende (augmentative) Eingriffe

- Operative Entfernung von stark retinierten und verlagerten Zähnen

- Operative Eingriffe in unmittelbarer Nähe von potentiell gefährdeten Strukturen wie Nerven und Blutgefäßen

- Spezielle Fragestellungen im Bereich der Endodontologie
 
- Fraktur- und Kieferhöhlendiagnostik

- Abklärung von pathologischen Veränderungen wie Zysten, Tumore, etc.
 

Vergrößerungshilfen

Bei komplexen Eingriffen und schwierigen Behandlungen steht uns neben der klassischen Lupenbrille auch ein Op-Mikroskop zur Verfügung. Die mit der Vergrößerung einhergehende zusätzliche Lichtquelle sorgt für eine immer gleichbleibende optimale Ausleuchtung des Arbeitsfeldes und sichert ein präzises Vorgehen, unabhängig davon, ob es sich um eine Wurzelkanalbehandlung, eine Parodontaltherapie oder z.B. einen (mikro-)chirurgischen Eingriff handelt.